In der Schule lernen Kinder - auch Leben retten! Fürth drückt - der neue Rhythmus von Fürth Stadt und Land. Mit Untestützung des BRK Fürth.
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FAQs für Schüler

FAQs für Schüler

Was tue ich, wenn ich mir nicht sicher bin?

Im Zweifel immer mit der HDM beginnen! Personen die „nur“ bewusstlos sind werden
reagieren, d.h. ein Lebenszeichen wie Husten, Stöhnen, Abwehrbewegungen zeigen.

Kann ich etwas kaputt machen?

Nein! Rippen können durch die HDM brechen, das passiert regelmäßig, auch bei
professionellen Helfern. Rippenbrüche verheilen aber in aller Regel sehr gut und ohne
Folgeschäden.

Wie lange soll ich drücken?

Ein Helferwechsel ist spätestens nach 2 Minuten empfohlen, falls man erschöpft ist auch früher. Prinzipiell sollte die HDM mit möglichst wenigen Unterbrechungen durchgeführt werden bis professionelle Hilfe eintrifft.

Die Person liegt im Bett/auf dem Sofa – muss ich sie vor Beginn der HDM auf den Boden umlagern?

Grundsätzlich ist es sinnvoll, die HDM auf einem harten Untergrund durchzuführen, da bei weichen Matratzen etc., die nachgeben, nicht so effektiv Druck aufgebaut werden kann. Sollte eine Umlagerung jedoch mit einem größeren Zeitverlust einhergehen oder gar unmöglich (Person zu schwer, zu wenig Helfer anwesend…) sein, dann sollte pragmatisch gehandelt und einfach mit der HDM begonnen werden.

Wie gehe ich mit Kleidung allgemein um? Muss ich die Person entkleiden?

Auch hier gilt: es ist sinnvoll z.B. dickere Jacken, welche sich rasch öffnen lassen vorab zu öffnen, auch um die Atmung (Heben+Senken des Brustkorbes) besser kontrollieren zu können. Zum Aufsuchen des korrekten Druckpunktes und zur Durchführung einer effektiven HDM ist es grundsätzlich nicht zwingend notwendig, den Oberkörper komplett zu entkleiden. Auch BHs stellen in der Regel kein Problem dar und können belassen werden.

Ich befinde mich im Funkloch – kann ich da überhaupt einen Notruf absetzen?

Zum Wählen der europaweit einheitlichen Notrufnummer 112 ist keine Netzabdeckung des eigenen Anbieters und auch kein Prepaid-Guthaben notwendig. Das Handy wählt sich automatisch in das Netz ein, das vor Ort verfügbar/am stärksten ist. Es ist auch keine PINEingabe notwendig, der Notruf funktioniert auch mit einem nicht entsperrten Handy. Abhängig vom Alter des Handys kann es auch möglich sein, einen Notruf ganz ohne SIMKarte abzusetzen, diese Funktion ist bei neueren Geräten jedoch zunehmend gesperrt.

Warum ist eine Beatmung initial nicht so wichtig?

Bei einem akuten Herz-Kreislauf-Stillstand ist noch restlicher Sauerstoff im Blut gelöst, der jedoch aufgrund der ausgefallenen Pumpfunktion des Herzens nicht zum „Konsumenten“, also den Zellen gelangen kann. Indem man mit der Herzdruckmassage den Blutfluss wieder in Gang bringt können die Zellen für einige Minuten noch mit Sauerstoff versorgt werden.

Was gibt es bei Patienten mit Herzschrittmacher zu berücksichtigen?

Bei der Laienreanimation gibt es eigentlich keine Besonderheiten zu berücksichtigen. Sollte bei den erweiterten Maßnahmen ein Defibrillator zum Einsatz kommen würde man die Position der Klebeelektroden verändern, um einen Herzschrittmacher durch den Stromfluss nicht zu beschädigen.

Was ist No-Flow-Zeit? Warum sind kurzzeitige Unterbrechungen schlecht?

Unter der sogenannten No-Flow-Zeit versteht man die Zeit, in der kein Blutfluss stattfindet. Ein Erwachsener hat etwas 5 Liter Blutvolumen, die dem Gesetz der Trägheit gehorchen. Das heißt, wenn man mit der Herzdruckmassage beginnt, dauert es ein paar Kompressionen, bis der Kreislauf wieder „in Schwung“ gebracht wird. Jede unnötige Unterbrechung der Kompressionen führt zu einem erneuten Stillstand und bei Wiederbeginn muss diese „Anlaufphase“ erneut durchlaufen werden. Unterbrechungen sollten daher auf ein Minimum reduziert werden, z.B. um einen notwendigen Helferwechsel durchzuführen.